update 16/2014

Zitty, Titelstory der Ausgabe Sept. bis 1. Okt., Lydia Brakebusch "Eden für jeden - Schrebergärten in Berlin": In keiner Metropole der Welt gibt es so viele Schrebergärten wie in Berlin und dennoch sind die Wartelisten für die eigene Parzelle lang. Das einstige Spießeridyll Datsche ist zum Sehnsuchtsort für junge Berliner geworden. Warum? Gärten machen glücklich. Weiterlesen...


Berliner Abendblatt, Thorsten Mumme vom 05.09.2014, "Flächendeckend vernetzt" berichtet über das "Netzwerk für soziale Stadtentwicklung", dem auch die Bürgerinitiative "Schmargendorf braucht Oeynhausen" angehört.


Aus dem Gartenfreund Oktober

Als diskussionwürdig wird der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025 

gesehen. Die Innenstadt wird zu Lasten der grünen Freiflächen weiter verdichtet. Der Landesverband sieht darin keine Grundlage für eine ausgewogene Planung zur Sicherung bezahlbaren Wohnraums in einem lebenwerten Umfeld. Berlins grünes Gesicht muss erhalten bleiben und der im Baugesetzbuch verankerte Gedanke der Zwischennutzung soll ein Ende haben. Benötigt wird ein Gesetz zum künftigen Umgang mit Grünflächen in der Stadt.


Es gibt Überlegungen zu einem Volksbegehren zum Erhalt aller Berliner Kleingärten. Testweise gab es einen Infostand, Gartenfreunde aus Charlottenburg informierten über den Flächennutzungsplan und sammelten Unterschriften.


Der Stadtentwicklungsplan Wohnen 2025 ist hier verfügbar. Auf den Seiten 114 und 115 findet man die Liste der 40 Berliner Kleingartenanlagen, die für den Wohnungsbau vorgesehen sind und mit 8510 Wohnungen bebaut werden sollen. Alleine im Altbezirk Wilmersdorf sollen 8 Anlagen weichen, auf denen 1.590 Wohnungen gebaut werden sollen (Durlach, Am Fenn, Oeynhausen, Am Hohenzollerndamm, Am Stadtpark, Paulsborn-Kudowa, Bundesallee, Wiesbaden).  


Anbei dazu auch ein Leserbrief aus dem Gartenfreund (Bild durch Anklicken vergrößerbar). 


Aktuelle Kleine Anfragen

Nachfolgende Kleine Anfragen von Bezirksverordneten zum Thema Oeynhausen sind neu auf der Seite des Bezirksamtes. Die Antwortfrist von Kleinen Anfragen beträgt einen Monat, die Antworten können dann auf der jeweils in der Frage verlinkten Seite abgerufen werden.

Erschließung der geplanten Bebauung Forckenbeckstraße

Piraten-Fraktion, Siegfried Schlosser DRS 0376/4:

Ich frage das Bezirksamt:

  1. In der mündlichen Verhandlung vor dem Verwaltungsgericht am 9. Mai 2014 in Sachen Lorac ./. Land Berlin hat das Gericht die Frage gestellt, ob eine straßenmäßige Erschließung des Gesamtareals, bei dem teilweise nur die halbe Straßenbreite gegenüber dem maßgeblichen Straßenfluchtlinienplan erreicht wird, ausreicht. Aufgrund welcher Vorarbeit des Bezirksamtes wurde diese Frage von den bezirklichen Beklagtenvertretern bejaht?
  2. Wurde für diese Vorarbeit ein Gutachten zu einem künftigen Verkehrsaufkommen eingeholt?
  3. Falls ja: hat das Gutachten diese Antwort der bezirklichen Beklagtenvertreter rechtfertigt? Bitte die entsprechenden Ausführungen des Gutachtens beifügen.
  4. Falls kein solches Gutachten vorlag, bitte ich darzulegen, weshalb auf dessen Beauftragung verzichtet wurde und wie die Gründe für diesen Verzicht dokumentiert worden sind.

Oeynhausen - Lorac / Lone Star / Groth

Piraten-Fraktion, Siegfried Schlosser DRS 0375/4

Ich frage das Bezirksamt:

  1. Welche Mitglieder des Bezirksamtes haben seit Beginn der Wahlperiode Gespräche mit Vertretern der Lorac und/oder der Lone Star zum Thema Kolonie Oeynhausen/B-Plan IX-205-a geführt? Bitte mit Datum, Ort und jeweiligen Gesprächspartnern auflisten.
  2. Welche Mitglieder des Bezirksamtes haben seit Beginn der Wahlperiode Gespräche mit Vertretern der Groth-Gruppe zum Thema Kolonie Oeynhausen/BPlan IX-205-a geführt? Bitte mit Datum, Ort und jeweiligen Gesprächspartnern auflisten.
  3. Falls Gespräche außerhalb Berlins stattgefunden haben: 
    3.a. In welcher Höhe sind dabei jeweils Reisekosten (Fahrt/Flug, Unterkunft, Verpflegung) entstanden?
    3.b. Wurden diese ganz oder teilweise von den Gesprächspartnern übernommen?

Kolonie Oeynhausen: Externe Beauftragung eines Verkehrswertgutachtens

Fraktion B'90/Die Grünen, Nadia Rouhani, DRS 0374/4:

Ich frage das Bezirksamt:

  1. Wurde beim Gutachterausschuss des Landes Berlin, wie von Prof. Finkelnburg (in seinem Gutachten vom 16.06.2014) geraten und von der BVV am 08.07.2014 beschlossen, eine Expertise zum Entschädigungsrisiko offiziell und schriftlich beantragt? Wenn ja, wann und durch wen? Wenn nein, warum nicht?
  2. Wurde gegenüber dem Gutachterausschuss des Landes Berlin, nachdem dieser sich für nicht zuständig erklärte, seitens des Bezirksamtes um Unterstützung bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nachgesucht - und hierbei evt. auch mit einem erheblichen öffentlichen Interesse infolge des erfolgreichen Bürgerentscheids und dem jahrzehntelangen Plansicherungsinteresse von Bezirk und dem Land Berlin argumentiert? Wenn ja, wann? Wenn nein, warum nicht?
  3. Warum wurden bereits am 19. Juni 2014 drei externe Büros angeschrieben und um Abgabe eines Angebots gebeten, und damit, ausweislich der Aktenlage, bevor der Gutachterausschuss des Landes Berlin  angesprochen und bevor dieser seine Zuständigkeit verneint hatte? 
  4. Warum wurde das Büro Dr. Schwenk extern und für einen fünfstelligen Betrag zu Lasten des Bezirkshaushalts beauftragt – und nicht die bezirkliche Wertermittlungsstelle?
  5. Warum wurde unter den drei externen Anbietern nicht jenes Büro ausgewählt, dass zu erkennen gab, die Frage der Entschädigung anhand der tatsächlichen und juristischen Daten zur Planungsgeschichte des Grundstücks der Kolonie Oeynhausen aufarbeiten zu wollen? 
  6. Hat das Büro Dr. Schwenk im Wissen darum, dass die Beauftragung im Kontext einer Entschädigungsfrage erfolgt, im Vorfeld der Beauftragung die konkrete Aufgabenstellung durch den Auftraggeber problematisiert? 
  7. Wurde dem Büro Dr. Schwenk der Kaufvertrag zwischen der Deutschen Post und LORAC vom 31.03./01.04.2008 zur Verfügung gestellt bzw. wurde er vom Büro Dr. Schwenk angefordert?

Kaufvertrag LORAC - Deutsche Post : Aktenschwund?

Fraktion B'90/Die Grünen, Nadia Rouhani, DRS 0373/4:


Am 23.09.2014 beantragte ich beim Baustadtrat, Herrn Schulte, Akteneinsicht in den Kaufvertrag zwischen der Deutschen Post und LORAC vom 31.03./01.04.2008.


Am 24.09.2014 teilte mir der Leiter des Stadtentwicklungsamtes mit: „Der von Ihnen angesprochene Kaufvertrag liegt hier nicht vor.“


Am 12.12.2013 hatte das Bezirksamt auf eine Einwohnerfrage : “Liegt dem Bezirksamt der Kaufvertrag zwischen Lorac und der Post vor?“ mit einem schlichten „Ja“ geantwortet. (DS 0799/4)


Ich frage das Bezirksamt:

  1. Bedeutet das „Ja“ des Bezirksamts vom 12.12.2013 auf die Einwohnerfrage nach dem Vorliegen des entsprechenden Kaufvertrag LORAC-Deutsche Post auch heute noch ein „Ja“?
  2. Handelt es sich bei der aktuellen Beantwortung meines Akteneinsichtsantrages um ein Versehen des Leiters des Stadtentwicklungsamtes?
  3. Erkennt das Bezirksamt die Informations- und Kontrollrechte von Bezirksverordneten als „Obliegenheiten mit Verfassungsrang an“ und beantwortet es Akteneinsichtsanträge mit der gebotenen Sorgfalt?
  4. Schließt das Bezirksamt mit Bestimmtheit aus, dass die Akte im Haus vorhanden ist?
  5. Mit der Bitte um eine zeitnahe Beantwortung: Wann kann ich die entsprechende Akte einsehen?

Worte und Taten...

Berliner Zeitung vom 30.09.2014 "Bezirke loben Senat". Zitat von Stadtrat Schulte (SPD): "Deshalb ist es genauso wichtig, wie wir über städtebauliche Verträge private Investoren dazu bringen, ebenfalls preisgünstigen Wohnraum zu errichten"


Bleibt die Frage, warum genau das nicht passiert. Aktuelles Beispiel: Sondener/Wiesbadener Straße. Becker & Kries möchte dort verdichten, kann dies aber nach dem aktuellen Bebauungsplan nicht (siehe hier: Legende: nicht überbaubare Fläche mit Bindungen für Bepflanzungen). Der Bezirk möchte dem Grundstückseigentümer neues Baurecht über einen Bebauungsplan ermöglichen. Die Mieten sollen 12,50 EUR/m² betragen. 

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Kommentare: 2
  • #1

    Thorsten Laatsch (Freitag, 03 Oktober 2014 21:55)

    Ein tolles Update!

    Hut ab vor Frau Rouhani und Herrn Schlosser, die die Chuzpe haben, den $PD-Bau-Müll zu sieben, bevor er auf den Kompost der Vergessenheit zu geraten droht.

    Die Gartenfreundinnen und Freunde machen mobil und die Zitty (ein richtig guter Artikel) hat ein waches Auge auf die sich deutlich verändernde Kleingartenkultur, die in die grüne Stadt Berlin gehört.

    Betonvergolder zieht Euch warm an, wir kommen mit Daft Punk, Caipi in Thermoskannen, ehrlichen Plakaten und einer ganzen Menge mehr. Der Stadtvernichtungswahnsinn der Renditetreiber und Vernichter von bezahlberem Wohnraum steht unter Beobachtung... verbunden im Netzwerk für soziale Stadtentwicklung.

    weitermachen!

  • #2

    Rübezahl (Sonntag, 05 Oktober 2014 18:07)

    Ich verstehe die SPD ($PD ist ein guter Einfall) nicht mehr.
    Als ehemaliger Stammwähler bin ich nur noch enttäuscht.

    Die Mühen der ganzen Initiativen kann man nur unterstützen. Sie kämpfen um ein charmantes Berlin, welches durch Spekulation zu zefallen droht.

    Ein Schrat