Erneut hebelt der Senat ein Bürgerbegehren aus

Nach der Entscheidung zum Tempelhofer Feld waren die Bekundungen zur Bürgerbeteiligung vielfältig. Die Realität sieht anders aus: JA oder JA zu Olympia. Der Senat zog das B-Planverfahren der Buckower Felder während eines laufenden und genehmigten Bürgerbegehrens an sich und nun übernimmt der Senat das B-Planverfahren zum Mauerpark aus der Verantwortung des Bezirks Mitte.

 

  • rbb-online: "Verdichtung der Stadt bedrängt das Berliner GrünBrachen werden bebaut, Kleingärten abgerissen, Parkflächen reduziert - Berlin wächst und wird immer dichter bebaut. Grüne Infrastruktur scheint dabei kaum berücksichtigt zu werden, es heißt oft: Beton statt Grün. Dabei müssen sich die Bedürfnisse nach Wohnraum und Natur nicht unvereinbar gegenüberstehen. Und in Berlin zeigen bereits zahlreiche Beispiele, wie das aussehen könnte. "
  • Morgenpost: "So hebelt der Senat Bürgerproteste im Mauerpark ausBausenator Geisel will das Bebauungsplan-Verfahren zum Wohnprojekt am Mauerpark an sich ziehen. Damit wäre ein Bürgerbegehren auf Bezirksebene unmöglich. Es gehe um das Gemeinwohl, argumentiert er.
  • rbb-online: Wohnungsbau vs. urbane Naherholung - Der Zwei-Fronten-ParkDer Mauerpark ist eine der hipsten Grünflächen Berlins. Seit zehn Jahren wird über eine Bebauung an seinem Rand gestritten. Mehr als ein Dutzend Pläne hat es gegeben, die immer wieder verhindert oder verändert wurden. Jetzt hat der Senat das Verfahren an sich gezogen, um ein Bürgerbegehren zu verhindern. Es gehe hier nicht mehr nur um Nachbarschaft, hieß es. Aber worum dann? Eine Übersicht der Argumente beider Seiten.

Wir möchten unsere Solidarität zum Ausdruck bringen und stellen deswegen folgenden Text der Mauerpark-Allianz hier ein:


IN JEDER HINSICHT RÜCKSICHTSLOS

 

Stadtentwicklungssenator Geisel (SPD) kündigte gestern (04.03.) an, dass der Senat nun auch den Bebauungsplan für das Wohnungsbauprojekt der Groth-Gruppe am nördlichen Rand des Mauerparks an sich ziehen will. Als Begründung gibt er an, dass das geplante Bauprojekt den Zielen des Senats zum Wohnungsbau entspreche und dieser jetzt ein Zeichen setzen wolle, um Neubau zu beschleunigen. Das Bauprojekt am Mauerpark sei beispielhaft. Schauen wir uns das beispielhafte Bauprojekt an:


Studentenappartements, der Quadratmeterpreis zu 20 Euro, 194 Eigentumswohnungen ab einem Kaufpreis von 3500 Euro der Quadratmeter und 120 geförderte Wohnungen mit einer Anfangsmiete von 6,50 Euro Netto kalt, wenige Seniorenwohnungen deren Preis noch gar nicht offengelegt wird. Und das alles gebaut auf einer Fläche, die seit Langem zur Parkerweiterung vorgesehen ist und nicht etwa auf erschlossenem Bauland, obwohl es davon –laut Senat- 2700 Hektar in Berlin gibt.

 

Das soll beispielhaft werden für Berlin?

 

Eigentlich ist es Aufgabe der Verwaltung, die öffentlichen Belange zu vertreten. Wir sehen aber deutlich, dass erneut einseitig den Partikularinteressen des Investors Groth Platz geschaffen wird.

 

Wir haben positive Vorstellungen von sozialer Stadtentwicklung, für eine lebenswerte Stadt, an der alle teilhaben. Wir bleiben dran.

 

Noch 10 Tage sammeln wir die Einwendungen all derer, die ihre Argumente gegen das geplante Bauvorhaben am nördlichen Mauerpark einbringen möchten: Gesammelt werden wir sie am 16. März Stadtrat Spallek überreichen.


Das Berliner Netzwerk für Grünzüge hat zum aktuellen Geschehen um den Mauerpark eine Presseerklärung abgegeben, der sich weitere Initiativen angeschlossen haben, hier als Download:

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PE Bürgerinitiativen kritisieren Senat z
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