Die Zukunft der Kleingartenkolonie Oeynhausen

Groth Gruppe, Bezirksamt und Kleingärtner stellten am Dienstagmittag im Rathaus Charlottenburg den Kompromiss vor, der für die Schmargendorfer Kleingartenkolonie Oeynhausen geschlossen wurde, dem auch bereits die BVV-Fraktionen von CDU, SPD und Grünen ihre Zustimmung gegeben haben:

 

  • Vom Nord-Gelände, dessen Eigentümer die Groth Gruppe ist,  soll der Westteil ab Oktober 2016 bebaut werden: Geplant ist eine Geschossfläche von 90.000 m² und eine sechsgeschossige Bauweise, dadurch sollen rund 900 Wohnungen entstehen. Das ist das größte Wohnbauvorhaben im Bezirk. Betroffen sind davon über 40.000 m² Kleingartenfläche mit ca 150 Parzellen.
    Nach Angaben des Groth-Geschäftsführers Henrik Thomsen würden sowohl Miet- (darunter 65 preisgebundene im Sinne der Wohnungsbauförderungsbestimmungen) als auch Eigentumswohnungen entstehen, die genaue Aufteilung gäbe es aber noch nicht.
    Geschäftsführer Thomas Groth ergänzte: „Ein Großteil werden 45-Quadratmeter-Wohnungen sein, es wird 3-Zimmer-Wohungen mit 70 bis 80 Quadratmeter Fläche geben, aber auch 4-Zimmer-Wohnungen.“
    Die betroffenen etwa 150 Parzellen sollen von den Unterpächtern zu Ende Januar übergeben, nach Angaben von Thomas Groth im Februar komplett geräumt werden – Hecken, Bäume, Lauben…
    Die betroffenen Kleingärtner erhalten von der Groth Gruppe die gesetzliche Entschädigung, auch die Kosten der Räumung werden von ihr übernommen.

  • Der Ostteil des Nordgeländes bis zum Veilchenweg soll als Kleingartenfläche erhalten bleiben. Er soll durch Weiterführung des Bebauungsplanverfahrens zur Dauernutzung als Kleingarten verbindlich festgesetzt werden. Die Groth Gruppe wird durch einen städtebaulichen Vertrag  auf alle Entschädigungsansprüche in Zusammenhang mit dieser Festsetzung verzichten. Und das gelte auch für einen anderen Investor, der möglicherweise der Groth Gruppe dieses Gelände eines Tages aufkaufen könnte, so Stadtrat Marc Schulte: „Es gibt darüber bereits ein Eckwertepapier, das in den städtebaulichen Vertrag übernommen werden soll und dann auch für etwaige Rechtsnachfolger gilt.“

  • Der Ostzipfel des Nordgeländes, der „Entenschnabel“ an der Forckenbeckstraße östlich der Veilchenweg-Parzellen, ist für ein neues Vereinsheim und eine Kita (65-80 Plätze) vorgesehen, die auf Kosten der Groth Gruppe gebaut werden sollen.  Davon betroffen sind 10 Parzellen.

  • Rückversicherung für die Groth Gruppe: Sollte ein Bebauungsplan wider Erwarten nicht bis zum 30. Juni 2018 festgesetzt sein, kann der Investor auf die bereits erteilte Baugenehmigung für die Gesamtfläche des Oeynhausen-Nordteiles zurückgreifen, die Befreiungen und Ausnahmen für ein zusätzliches Staffelgeschoss, für Loggien, Balkone und die Errichtung von Tiefgaragen enthält.

  • Weitere Absprachen:
  1. Der Pachtvertrag für den „überlebenden“ Teil Oeynhausens wird durch die Groth Gruppe weiter geführt – inklusive des bestehenden Pachtzinses. 
  2. Der Rechtsstreit um die Kündigung vor dem Landgericht wird beendet.
  3. Sämtliche Erschließungskosten trägt die Groth Gruppe.
  4. Ebenso zahlt sie auch 1,036 Millionen Euro für 28 Grundschulplätze, die im Bezirk entstehen können.
  • Noch offen: Eine Einigung mit dem Unterpächter, der Wohnrecht besitzt, konnte noch nicht erzielt werden.

 

Holger Jost

 


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