Update 4/2016

Neuwahlen im Kleingartenverein Oeynhausen

v.l.n.r. sitzend: 1. Vorsitzende: H. Kaap, 1. Schriftführerin: M. Betcke, stehend: 2.Vorsitzender: F. Sommer, Beisitzer: F. Reddig, 1.Kassierer: P. Beloch. Nicht im Bild: 2. Schriftführerin M. Till
v.l.n.r. sitzend: 1. Vorsitzende: H. Kaap, 1. Schriftführerin: M. Betcke, stehend: 2.Vorsitzender: F. Sommer, Beisitzer: F. Reddig, 1.Kassierer: P. Beloch. Nicht im Bild: 2. Schriftführerin M. Till

Am 19.März 2016 fand die diesjährige Jahreshauptversammlung  mit Neuwahlen statt. Diese Versammlung war ein Novum für den Verein, denn erstmals in der über hundertjährigen Vereinsgeschichte waren Vereinsmitglieder  zu verabschieden , die ihre Gärten gegen ihren Willen aufgeben mussten. Der langjährige Kampf der Kleingärtner Oeynhausens gemeinsam mit den Bürgern und Bürgerinnen von Charlottenburg – Wilmersdorf gegen eine Bebauung des Kleingartengeländes war letztlich vergeblich, weil die Politiker des Bezirks aber auch der Landesregierung diesen Kampf nicht unterstützen wollten.

 

Neben dem ersten Vorsitzenden der Kolonie Alban Becker, dem langjährigen Gartenfachberater Wolfgang Schulz und dem langjährigen Kassenprüfer Detlef Ninnemann verloren  150 weitere Pächter ihre Gärten und somit auch ihre Vereinsmitgliedschaft. Der Abschied von dieser großen Zahl von Gartenfreunden schmerzte alle Anwesenden und war sehr emotional.

 

Für Ihre Verdienste für den Verein erhielten die Gartenfreunde Schulz und Ninnemann jeweils zwei Eintrittskarten für das Tipi am Kanzleramt überreicht und der scheidende Vorsitzende bekam für seine Frau und sich zwei Wohlfühltage im Hotel Esplanade in Bad Saarow geschenkt.

 

Bei den anschließenden Neuwahlen zeigten die Vereinsmitglieder eine große Geschlossenheit. So wählte die Versammlung alle neuen Vorstandsmitglieder bei insgesamt zwei Nein-Stimmen fast  einstimmig in ihre Ämter und zum ersten Mal eine Frau zur ersten Vorsitzenden.

 

Auch der neue Vorstand wird sich weiterhin  für den Erhalt der verbliebenen Kleingartenfläche engagieren und für deren dauerhafte planungsrechtliche Absicherung kämpfen.


Abschiedsgruß unseres bisheringen 1. Vorsitzenden Alban Becker:

Liebe Gartenfreunde,

 

am 19. März hat die Mitgliederversammlung des Kleingärtnervereins Oeynhausen e.V. den Vorstand unter meiner Führung entlastet. Zugleich hat sie das langjährige Vorstandsmitglied Heidemarie Kaap als 1. Vorsitzende gewählt. Meiner Nachfolgerin und ihrem Team wünsche ich viel Erfolg und immer die volle Unterstützung aller Vereinsmitglieder. Gleichzeitig bedanke ich mich bei allen Vorstandskolleginnen und Kollegen für die großartige Zusammenarbeit.

 

Auch allen Mitstreitern ein herzliches Dankeschön für die tolle Unterstützung, ohne die wir unseren Kampf nicht hätten führen können.

 

Unter den über 150 vernichteten Kleingärten war auch die Parzelle von meiner Frau und mir. Aus verschiedenen persönlichen und familiären Gründen haben wir uns nicht um eine neue Parzelle beworben, daher bin ich auch nicht wieder zur Vorstandswahl angetreten.

 

Ich werde mich aber weiterhin für den Erhalt aller Kleingärten in unserer Stadt einsetzen. Denn nur eine grüne Stadt ist eine soziale Stadt.

 

Ein gutes Gartenjahr wünscht Euch

Alban Becker


Zum Kompromiss - Termin 31.05.2016

Ein wichtiger Termin im Rahmen des ausgehandelten Kompromisses zur Teilbebauung ist der 31.05.2016. Sofern bis dahin nicht zwischen der Groth-Gruppe und dem Bezirk eine Vereinbarung über "ein geordnetes Verfahren zur Erlangung von Baurecht zugunsten der Groth-Gruppe" getroffen ist, hätte Groth die Möglichkeit, den Kompromiss als gescheitert zu erklären und auch die restliche Fläche zu bebauen. Der Bezirksverband hat hier bei Baustadtrat Schulte nachgefragt und folgende Antwort erhalten, die die verbleibenden Kleingärtner zunächst aufatmen lässt:


Nachlese zur letzten BVV

Die beiden Anträge zu Oeynhausen wurden in der letzten BVV nicht behandelt, sie sind in die zuständigen Ausschüsse überwiesen worden, werden dort beraten und abgestimmt und kommen dann als Beschlussvorschlag erneut auf die Tagesordnung der BVV. Der Antrag zur regelmäßigen Berichterstattung ist in den Stadtentwicklungsausschuss überwiesen, der zu den Nistkästen in den Umweltausschuss.

 

Von den beiden Einwohnerfragen wurde eine mündlich beantwortet, der andere Fragesteller war nicht anwesend. Sobald die Antworten auf der Seite des Bezirksamtes veröffentlicht sind, werden wir sie hier verlinken. Wer selbst nachsehen möchte, kann dies hier auf der Seite des Bezirksamtes tun.


Neues Bürgerbegehren zu Grünflächen im Bezirk

Der Bezirksverband Charlottenburg der Kleingärtner, der Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Wilmersdorf, die Bürgerinitiative Olivaer Platz, die Mieterinitiative Schlangenbader Straße, die Bürgerinitiative Cornelsenwiese, die Bürgerinitiative Henriettenplatz und die Bürgerinitiative Heilbronner Str./Halensee starten gemeinsam ein neues Bürgerbegehren zum Thema Grünflächen in unserem Bezirk.

 

Da Charlottenburg-Wilmersdorf derjenige Bezirk Berlins ist, der in der wohnungsnahen Grünversorgung auf dem vorletzten Platz aller Bezirke Berlins rangiert [1] und in der laufenden Legislaturperiode trotz anderslautender Bekundungen in der Zählgemeinschaftsvereinbarung [2] weitere Grünflächen vernichtet wurden und bereits jetzt weitere Flächen für eine Bebauung vorgesehen sind [3], unterstützen wir diese Initiative gerne und stellen das Unterschriftenblatt hier zum Download ein.

 

Ziel ist es, zum Wahltermin im September die Einwohner des Bezirks über die unten stehende Frage abstimmen zu lassen. 

 

Vorher ist es jedoch erforderlich, dass die notwendigen rd. 7.500 Unterschriften gesammelt werden, damit der Bürgerentscheid stattfinden kann. Ausgefüllte Unterschriftenblätter können in unserem Vereinsbriefkasten abgegeben werden, wir leiten sie an die Initiatoren weiter.

 

Vielen Dank für Ihre Unterstüzung!

Download
Unterschriftenliste Buergerbegehren.pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.8 MB
[1] Versorgung mit wohnungsnahen Grünanlagen - Berliner Bezirke
[1] Versorgung mit wohnungsnahen Grünanlagen - Berliner Bezirke
[2] aktuelle Zählgemeinschaftsvereinarung zwischen SPD und Bündnis90/Die Grünen im Bezirk
[2] aktuelle Zählgemeinschaftsvereinarung zwischen SPD und Bündnis90/Die Grünen im Bezirk

[3] Kleingartenanlagen die im Stadtentwicklungsplan Wohnen von der Senatsverwaltung für den Wohnungsbau vorgesehen sind
[3] Kleingartenanlagen die im Stadtentwicklungsplan Wohnen von der Senatsverwaltung für den Wohnungsbau vorgesehen sind

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Kommentare: 3
  • #1

    Thorsten Laatsch - ehem. Tulpe 46 - siehe obigen Link (Montag, 28 März 2016 22:14)

    Lieber alter und neuer Vorstand,
    liebe Unterstützer_Innen,

    eine bewegende und anstrengende Zeit liegt in den letzten Jahren des Kampfes um den vollständigen Erhalt der Kolonie Oeynhausen hinter uns. Dafür einen riesigen Dank an den bisherigen Vorstand, allen voran Alban Becker. Alban hat sein Versprechen zum Antritt des Amtes wahr gemacht und sich zu 120% mit Herz, Seele und unter persönlichen Einschränkungen eingesetzt.

    Nicht nur ihm gehört mein Dank, sondern auch der Unterstützung seiner Frau, Katze und Hund TomTom. Alle Familienmitglieder mussten im Kampf zurück stecken und haben ihn unterstützt. Dies gilt für alle Beteiligten (w/m), die Rückhalt im Kreise Ihrer Lieben erfahren haben und dort auch Energie für den unaufhörlichen Einsatz finden konnten. Habt Dank dafür!

    Die Schlacht wurde politisch verloren, denn Bezirks-SPD, Grüne und der Senat haben den Weg für den Kompromiss geebnet und Oeynhausen als Ganzes fallen gelassen. Wir werden sehen, wie die Betroffenen das im Wahl-September honorieren. Ein Blick auf die Brache und die unsägliche Vernichtung des Kaltluftentstehungsgebietes kann da nicht schaden, eine Meinung zur Bezirks-SPD, den Bezirks-Grünen (SPD und Grüne in einer Zählgemeinschaft mit dem Ziel, Oeynhausen u.a. Kolonien in der aktuellen Legislaturperiode zu erhalten... schön merken zur Wahl ;-)) und Senats-CDU zu entwickeln.

    Der Kampf zum Erhalt der wertvollen Grünflächen im Bezirk geht aber weiter. Es gilt, die Bezirkspolitik sehr genau zu beobachten und am Ball zu bleiben. Dazu gehören auch die Anwohnerinnen und Anwohner, die das Dilemma mit ertragen müssen. Dem neu gewählten Vorstand, insb. Heidemarie Kaap als 1. Vorsitzende, wünsche ich dafür viel Erfolg, ein gutes Händchen, viel Unterstützung (meine habt Ihr) und gutes Gelingen. Die Aufgaben werden nicht geringer, denn es gilt den Zusammenhang trotz des Wegfalles vom Vereinsheim zu stärken.

    Meine Frau und ich sind in der "Groth'schen" Kleingartenanlage unter gekommen und werden sehr genau beobachten, wie die Geschichte weiter geht.

    Lasst uns alle noch enger zusammen rücken und für den Erhalt besonders kämpfen!

    Viele Grüße

    Thorsten

    PS: Unter dem o.g. Link sind vorher, nachher Fotos. Unser Garten war einer der ersten, der dem Erdboden gleich gemacht wurde. Nun ist von der ehemaligen Idylle nichts mehr zu sehen. Das gesamte Kompromissareal ist dem Erdboden gleich gemacht.

  • #2

    Veilchenweg (Dienstag, 29 März 2016 07:57)

    Genau wir werden dran bleiben und alles tun damit der Rest erhalten bleibt. Ohne meinen Garten (Grün) wäre ich nur die Hälfte. Ich werde alles mitmachen: BI, Unterschriften, Aktionen...hoffentlich schaffen wir es!

    Abgeschätzt werden wir jetzt nicht? Hab nichts mehr gehört?

  • #3

    Petti (Dienstag, 29 März 2016 12:57)

    Wir sind ja froh, wenn wir nicht abgeschätzt werden aber wir haben auch nichts mehr gehört. Nicht das es negativ ausgelegt wird?!

    Wir machen auch mit und bemühen uns! Die Gärten sind wirklich Erholung pur und auch für die Anwohner, die sich an unseren Gärten immer sehr erfreuen!

    Ich hoffe die uns verlassen mussten, haben ein neues Glück gefunden!